Klingeltonbetrug von heute: Jamba war gestern!

Seit einigen Jahren spielen Viva, MTV und Co. wohl mehr Musik in der Werbung als im eigentlichen Fernsehprogramm. Woher kommts? Jamba, ZED und ähnliche Firmen haben in der Programmpause inzwischen fast vollkommen das Ruder übernommen.

Die Verkaufsmasche dieser Firmen, die sich in Ihrem Geschäftsfeld auf die Vermarktung von digitalem Handyzubehör spezialisiert haben, ist inzwischen auch den meisten Kunden bekannt. Abzocke im großen Stil: Will man einen einzigen Klingelton aufs Handy, bekommt man direkt ein ganzes Abo aufgedrückt! Das kostet nicht nur das Vielfache eines einzigen Ringtones, sondern es verlängert sich natürlich auch immer brav automatisch, wenn man es nicht kündigt. Da das Hauptklientel dieser Unternehmen zumeist jedoch nicht mal das 18. Lebensjahr vollendet hat, sind fristgerechte Kündigungen wohl oft Fehlanzeige. Und da das Handy dann vielleicht noch auf Mama oder Papa läuft, wird es auch richtig schwer, den geschlossenen Vertrag rechtlich anzufechten.

Nun denn, gerade eben stieß ich auf folgende Seite: http://www.mobilo.com. Eigentlich schade, dass ich somit sogar noch Werbung für die Seite mache, doch ich hoffe, dass ich so im Voraus schon einige Leute abschrecken und informieren kann. Jedenfalls wird hier ein „Handyradar“ angepriesen, das – so lässt es die Grafik jedenfalls erahnen – scheinbar die Handys in der Umgebung mit Rufnummer orten kann und das dann auf dem Display anzeigt. Man muss nur schnell seine Adresse und Handynummer eingeben und das wars! Direkt bekommt man sein Handyradar auf das Mobiltelefon geschickt. Steht ja nicht mal was von Konto- oder Kreditkartennummer da, also kann das ja auch nicht sehr teuer sein. Also einfach mal versuchen. Denkste: ich hab mir dann doch den Spaß gemacht und das Kleingedruckte gelesen.

„Dieser Dienst der Mobilo GmbH kostet einmalig EUR 89,90 inkl. MwSt ohne Abo – sondern mit Zugang auf Lebenszeit“

Nicht schlecht! Für einen kleinen Spaß am Freitagabend, wäre das doch etwas teuer gekommen. Aber der Zugang wäre ja sogar auf Lebenszeit und ich hätte nicht mal ein verhasstes Abo am Hals – na danke!

Ich finde es jedenfalls unerhört, wie hier offensichtlich versucht wird, den vermeintlichen Kunden irrezuführen und ihn einfach nur irgendwie in die Falle zu locken. Es wird auch hier wieder genügend Menschen geben, die sich die Zeit fürs Kleingedruckte nicht nehmen. Vor allem wenn es darum geht, dass man am nächsten Tag in der Schule wieder was Neues auf dem Handy rumzeigen kann…

3 Gedanken zu „Klingeltonbetrug von heute: Jamba war gestern!“

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