TCP/IP-Netzwerke: Installation und Troubleshooting

Netzwerke sind eine wirklich tolle Sache: Arbeitsteilung, Print- und Filesharing sind nur einige der vielen Vorteile, die ein Vernetzen von Computern auch im privaten Bereich mit sich bringt. Die Konfiguration eines solchen Netzwerks (unter Windows ist das so genannte TCP-IP-Protokoll als Netzwerkstandard gängig) ist an sich kein Hexenwerk, doch kann es für Unerfahrene auch zu Problemen kommen, was zunächst die Installation und später dann den Zugriff angeht.

Die Vernetzung fängt zunächst auf der Ebene der Hardware an: man unterscheidet prinzipiell zwischen der PC-Direktverbindung und der Vernetzung meherer Computer. Ein großer Vorteil bei der PC-Direktverbindung besteht darin, dass keine Investition in Netzwerkperipherie notwendig ist. Einzig und allein das Cross-Over-Kabel wird benötigt, um das kleine Netzwerk zu betreiben – natürlich nur sofern bereits die Ethernetadapter bei den Rechnern vorhanden sind. Bei den Netzwerkkabeln unterscheidet man allerdings zwischen dem Cross-Over- und dem (normalen) Patch-Kabel, welches für andere Netzwerkmodi benötigt wird. Beide verfügen über einen RJ-45-Anschluss. Wird ein Netzwerk mit einem falschen Kabel betrieben, so kommt keine Verbindung zustande! Oft denkt der Laie dann, das Kabel wäre kaputt, wobei es schlicht und einfach das falsche ist.

Bei der Verbindung mehrerer Computer wird zwingend ein zusätzliches Netzwerkgerät benötigt. Es bieten sich hier einige unterschiedliche Varianten an. Die bekanntesten sind zum einen ein Hub und zum anderen ein Switch. Der Hub bietet seinen Teilnehmern eine Kapazität, die sich die User untereinander teilen müssen.Ein Switch hingegen stellt quasi jedem Port ein eigenes Ãœbertragungsvolumen zur Verfügung.

Erläuterung anhand eines 6-Port-Hubs mit einer Kapazität von 100MBit/s: User 1 sendet an User 2 (Verbindung 1) und User 3 sendet an User 4 (Verbindung 2). Die Verbindungen 1 und 2 verfügen jeweils über eine Ãœbertragungsgeschwindigkeit von 50MBit/s. Würde es sich dabei um einen 6-Port-Switch handeln, hätten beide Verbindungen eine Geschwindigkeit von 100MBit/s.

Normalerweise empfiehlt es sich also, in einen Switch zu investieren – im privaten Bedarfsbereich sind die preislichen Differenzen nicht der Rede wert. Nun schließt man die einzelnen Rechner an den Switch/Hub an – die Reihenfolge, wie die Ports besetzt werden spielt dabei keine Rolle. Es können ebenfalls Ports ausgelassen werden.

Sobald alle Rechner angeschlossen sind, kann es auch schon losgehen. Die Rechner werden gestartet und die softwareseitige Konfiguration kann beginnen. Die Konfiguration der IPs unter Windows XP erfolgt unter Start-> Einstellungen-> Netzwerkverbindungen-> Verbindung-> Eigenschaften-> Internetprotokoll (TCP/IP). Hier kann die IP-Vergabe sowohl automatisch (IPs werden via DHCP des Switches vergeben) oder manuell. Will man sicheren Zugriff und alle Rechner mit der IP ansprechen können, ist eine manuelle Vergabe sehr zu empfehlen. Wichtig ist, dass sich alle Rechner in derselben Subnetzzone befinden. D.h. Rechner 1 hat z.B. 192.168.0.1, Rechner 2 192.168.0.2. Der zweitletzte Nummernblock muss also gleich bleiben! An sich ist es jedoch egal, welche Ziffern hier stehen. Der erste und zweite Nummernblock (192.168) muss jedoch bei der Rechnerverbindung so eingegeben werden. Der letzte Block ist ebenfalls variabel, hier kann eine beliebige Zahl zwischen 1 und 256 gewählt werden.

Die Rechner können sich nun gegenseitig im Netzwerk ansprechen, indem Sie beispielsweise „//192.168.0.1“ für den Rechner mit der entsprechenden IP im Explorer eingeben. Hier kann es jedoch zu eine Fehlermeldung kommen, sollten keine Freigaben auf dem Rechner vorhanden sein, welcher angesprochen wird! Eine Freigabe eines Ordner ist aber einfach zu erstellen: Rechtsklick auf den Ordner, „Freigabe und Sicherheit“ anwählen und anschließend unter „Diesen Ordner freigeben“ einen Freigabenamen definieren (Ablauf bei WinXP Prof). Unter Berechtigungen sind hier auch die einzelnen Schreib- und Leserechte definierbar. Nach dieser Prozedur sollte der Rechner sich ansprechen lassen. Ist immer noch kein Zugriff möglich, müssen eventuell installierte Firewalls (auch und vor allem die Windows-Firewall) testweise zunächst deaktiviert werden und – falls dies die Ursache für den Fehler war – Ausnahmeregelungen innerhalb der Firewall definiert werden (ein weiterer Vorteil manuell festgelegter IP-Adressen!). Es empfiehlt sich während der Testphase eines Netzwerks grundsätzlich die Firewalls (und ggf. auch Virenscanner) auf allen beteiligten Rechnern zu deaktivieren.

Um ein Netzwerk unkompliziert zu halten, besteht die Möglichkeit, die teilnehmenden Rechner in derselben Arbeitsgruppe zu gruppieren. Diese wird unter Start-> Einstellungen-> Systemsteuerung-> System-> Computername-> Netzwerkkennung eingestellt. Allgemein sollten sich die Rechner allerdings auch in unterschiedlichen Arbeitsgruppen problemlos ansprechen lassen. Das Finden der Teilnehmer kann allerdings in diesem Fall geringfügig länger dauern. Der Name des eigenen Computers, der für andere im Netzwerk angezeigt wird, wird übrigens auch hier, unter Netzwerkkennung, eingestellt.

Normalerweise sollte diese Installation binnen 15 Minuten für 2-3 Rechner machbar sein. Bei einer PC-Direktverbindung ist die softwaremäßige Konfiguration identisch.

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